Um in der Schule erfolgreich zu sein, benötigen Kinder neben allgemeinen sprachlichen Fähigkeiten auch spezifische bildungssprachliche Kompetenzen. Das bedeutet, dass sie beispielsweise einen bestimmten Wortschatz beherrschen und komplexere Satzkonstruktionen verstehen können müssen. Bisher gibt es kein standardisiertes Testverfahren, das diese bildungssprachlichen Kompetenzen bei Grundschülern erfasst. Ohne einen solchen Test ist es kaum möglich, dass Lehrerinnen und Lehrer den genauen Unterstützungsbedarf der Kinder bestimmen. Die Schülerinnen und Schüler können dann auch nicht angemessen gefördert werden. Diese Lücke soll mit dem vorliegenden Vorhaben geschlossen werden.
Das Vorhaben knüpft an die vorangegangen Förderphasen an, in denen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Testaufgaben zur Erfassung bildungssprachlicher Kompetenzen erarbeitet haben. Diese Aufgaben sollen nun zu einem Testverfahren weiterentwickelt werden. Dafür wird zunächst eine Normierung der Testaufgaben durchgeführt. Darüber hinaus werden die prognostische Aussagekraft des Testverfahrens und die Sensitivität für Fördereffekte überprüft.. Die Arbeitsgruppe in Bamberg organisiert vor allem die Erhebung der Normierungsdaten und wertet sie aus. Zudem analysiert sie die Aufgaben zum bildungssprachlichen Wortschatz und zu Satzverbindungen, die für das Verstehen komplexer Satzkonstruktionen notwendig sind.
Mit dem Vorhaben wird die erfolgreiche Neuentwicklung und Überprüfung eines Testverfahrens wissenschaftlich begleitet. Dieses Verfahren erfasst die bildungssprachlichen Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern, wodurch eine gezielte Förderung zukünftig ermöglicht wird. Davon profitieren insbesondere bildungsbenachteiligte Kinder und Kinder mit nicht deutscher Herkunftssprache, deren Chancen auf schulischen Erfolg und gesellschaftliche Teilhabe dadurch steigen können.