„Nicht über uns ohne uns“ – so lautet ein Grundsatz der UN-Behindertenrechtskonvention. Diversität und Partizipation werden im Kontext inklusiver Bildung bislang primär auf der Ebene von Lernenden, weniger aus der Sicht der Lehrenden betrachtet. Hier setzt das Forschungsprojekt an, indem es untersucht, wie man die inklusive Qualität der Hochschulbildung verbessern kann, wenn man Menschen mit zugeschriebener geistiger Behinderung als aktiv Lehrende einbezieht.
Dabei prüfen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zum einen, an welchen Stellen in den Curricula ausgewählter Hochschulbildungsbereiche (Kindheitspädagogik/Pädagogik der frühen Kindheit, Schulpädagogik und Soziale Arbeit) ein Einsatz von Bildungsfachkräften notwendig und sinnvoll ist. Zum anderen untersuchen die Forschenden die didaktisch-methodische Aufbereitung von Lehrveranstaltungen sowie das didaktische Erleben der Lehr- und Lerninhalte seitens der Studierenden und der Bildungsfachkräfte in den verschiedenen Hochschulbereichen. Das Projekt kann den Grundsatz der UN-Konvention auf diese Weise in die Hochschuldidaktik einbringen. Um die Ergebnisse des Projekts in die Praxis zu übertragen, sollen Gestaltungsempfehlungen für eine inklusionssensible Curriculumsentwicklung erarbeitet und zwei Lehrfilme zur inklusionssensiblen Hochschuldidaktik am Beispiel partizipativer Lehre produziert werden.