
Digitalisierung ist – mit erheblicher Verzögerung, dafür umso dynamischer – in Bildung und Bildungsforschung angekommen. Forschung und Praxis befinden sich in einer Phase der Exploration und teilweise der beginnenden Modellbildung. Zugleich ist Digitalisierung ein vielfältiges Querschnittsthema in der Bildungspraxis; sie verändert Bildungslandschaften und schafft dort neue Experimentierräume, wo man mit ihr umzugehen weiß.
Wissenschaftliche Analysen können angesichts der Diversität und Komplexität von Digitalisierungsdynamiken wesentliche Orientierungen schaffen und somit dazu beitragen, aktuelle Entwicklungen in ihrer Bedeutung für den Einzelnen und die Gesellschaft besser zu verstehen. Solche Verständigungsprozesse bilden die Grundlage dafür, die Zukunft mit zu gestalten und dem technologischen Fortschritt nicht ausgeliefert zu sein. Entscheidend für die Leistungsfähigkeit der (formalen wie non-formalen) Bildungsforschung und Bildungspraxis im Hinblick auf die digitale Transformation von Kultur und Gesellschaft ist letztlich die Frage, ob und wie gut unser Verständnis den Phänomenen und Effekten von Digitalisierung gerecht wird. Verstehen wir Digitalisierung als technische Disruption (Tsunami-Modell)? Oder als eine Sammlung innovativer Tools (Werkzeug-Modell)? Verstehen wir sie als Transformation moderner Kommunikation (Medienkompetenz), als Transformation von Kultur und Gesellschaft (Medienbildung) oder gar als Veränderung der Condition Humana (Medienanthropologie)? Kurz: Sollte Digitalisierung für Bildungspraxis und Forschung primär als technisches, als pragmatisches, als kommunikatives, als gesellschaftliches oder als anthropologisches Problem verstanden und als Bildungsthema entwickelt werden? Das Forum lädt zur produktiven (und kontroversen) Auseinandersetzung ein. Es bietet hierzu Impulsvorträge, intensiven Austausch mit verschiedenen Positionen von Expert/innen (World Café) und eine gemeinsame Podiumsdiskussion mit Expert/innen aus verschiedenen Bildungsbereichen – u. a. aus Perspektive der frühkindlichen Bildung, der Schule, der berufliche Aus- und Weiterbildung und der Kulturellen Bildung.
Prof. Dr. Benjamin Jörissen
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Institut für Pädagogik
Lehrstuhl für Pädagogik mit dem Schwerpunkt Kultur und ästhetische Bildung
Prof. Dr. Susanne Keuchel
Akademie der Kulturellen Bildung
des Bundes und des Landes NRW
Remscheid
Prof. Dr. Eckart Liebau
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Institut für Pädagogik
UNESCO-Lehrstuhl für kulturelle Bildung
Vorsitzender des Rates für Kulturelle Bildung
Prof. Dr. Steffi Robak
Leibniz Universität Hannover
Institut für Berufspädagogik und Erwachsenenbildung
Prof. Dr. Heidrun Allert
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Philosophische Fakultät
Institut für Pädagogik
Professorin der Pädagogik, Schwerpunkt Medienpädagogik / Bildungsinformatik
Prof. Dr. Robert Helmrich
Qualifikation, berufliche Integration und Erwerbstätigkeit
Arbeitsbereichsleiter
Bundesinstitut für Berufsbildung
StDin Sabine Köstler-Kilian
Studiendirektorin am Gymnasium Fridericianum Erlangen und
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Institut für Pädagogik
Lehrstuhl für Pädagogik mit dem Schwerpunkt Kultur und ästhetische Bildung
Vincent Steinl
Forum Bildung Digitalisierung
Leiter Programm