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In der Erziehungswissenschaft gewinnen Forschungssynthesen zunehmend an Bedeutung. Ihre wesentliche Funktion besteht darin, Forschungsergebnisse für die wissenschaftliche Gemeinschaft zusammenzufassen: So können einerseits replizierbare Erkenntnisse identifiziert werden, andererseits werden die Ergebnisse einzelner Studien systematisch synthetisiert. Dies eröffnet die Möglichkeit eines wissenschaftlichen Diskurses, indem unterschiedliche Erkenntnisse integriert, Theorien weiterentwickelt und Forschungslücken erkannt werden. Forschungssynthesen stellen zudem ein wichtiges Instrument dar, um das vorhandene komplexe wissenschaftliche Wissen so zu verdichten und aufzubereiten, dass es sowohl in Praxiskontexten verständlich und anschlussfähig ist als auch für politische Entscheidungsprozesse leichter nutzbar gemacht werden kann.
So groß und vielfältig das Potenzial von Forschungssynthesen für die erziehungswissenschaftliche Forschung ist, so groß sind auch die methodischen und inhaltlichen Herausforderungen. So gibt es nur wenige eigene methodische Ansätze zur Durchführung von Forschungssynthesen in der Bildungsforschung. Primärstudien weisen teils große Defizite in der Methodik, vor allem aber eine große Methodenvielfalt auf. Darüber hinaus spielen kontextuelle Unterschiede – etwa auf den Ebenen der Lernenden, Lehrenden und der Didaktik – eine wesentliche Rolle in Bildungskontexten, die bei der Synthese und Interpretation von Forschungsergebnissen berücksichtigt werden müssen.
Dieser Online-Dialog hatte zum Ziel, einen Beitrag zur methodischen Ausgestaltung von Forschungssynthesen in der Bildungsforschung zu leisten. Unter der Moderation von Prof. Dr. Michael Kerres diskutierten Expertinnen und Experten ausgewählte Herausforderungen und Potenziale bevor auf Basis dieses Inputs alle Teilnehmenden eingeladen wurden, ihre Erfahrungen und Arbeitsprozesse zu reflektieren.