Digitale Kompetenzen von sozial benachteiligten Jugendlichen
Darum gelingt es manchen Schulen besonders gut, sozial benachteiligten Jugendlichen digitale Kompetenzen zu vermitteln
Darum gelingt es manchen Schulen besonders gut, sozial benachteiligten Jugendlichen digitale Kompetenzen zu vermitteln
Das BMBF-geförderte Projekt Unerwartbar erfolgreiche Schulen im digitalen Wandel – eine qualitative Vertiefungsstudie zu ICILS 2018 (UneS-ICILS 2018) baut auf Ergebnissen der internationalen Vergleichsstudie "International Computer and Information Literacy Study" (ICILS) auf. Die Studie testet die computer- und informationsbezogenen Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen und deckte 2013 und 2018 auf, dass Achtklässlerinnen und Achtklässler aus sozial benachteiligten Lagen durchschnittlich über signifikant geringere computer- und informationsbezogene Kompetenzen verfügen als ihre gleichaltrigen Mitschülerinnen und Mitschüler. Allerdings belegte die Studie auch, dass es Schulen mit besonders herausfordernder Schülerkomposition gibt, in denen die Schülerinnen und Schüler im Mittel über überdurchschnittlich hohe computer- und informationsbezogene Kompetenzen verfügen.
An diesem Punkt hat das Forschungsteam um Prof. Dr. Birgit Eickelmann und Dr. Kerstin Drossel angesetzt und untersucht, wie Bildungsprozesse in diesen unerwartbar erfolgreichen Schulen arrangiert werden. Hierzu führten die Forschenden lehr-lernprozessbezogene Videostudien sowie qualitative Interviews mit Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften, Schulleitungen und Schulträgern durch und analysierten schulische Dokumente.
Es zeigte sich, dass digitale Kompetenzen in fünf Teilbereichen von Schulentwicklung gefördert werden können: 1. Organisationsentwicklung, 2. Unterrichtsentwicklung, 3. Personalentwicklung, 4. Kooperationsentwicklung und 5. Technologieentwicklung. Schulen können selbst also einen maßgeblichen Beitrag leisten, um Chancengerechtigkeit im Kontext der Digitalisierung auf allen der fünf Ebenen der Schulentwicklung zu fördern. Für eine nachhaltige Wirksamkeit sollten darüber hinaus die Schulträger die digitalisierungsbezogene Schulentwicklung unterstützend begleiten. Sie sind hauptverantwortlich, in den Schulen eine lernförderliche IT-Ausstattung bereitzustellen. Und können auch darüber hinaus Hilfestellungen leisten: Zum Beispiel, indem sie Orientierungsdokumente bereitstellen, die die Schulen dabei unterstützen Medienkonzepte und Leitbilder zu entwickeln.
Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmenprogramm empirische Bildungsforschung gefördert.
Weitere Informationen über das Projekt finden Sie im Themenfinder.
Zur Website des Forschungsprojekts
Handlungsempfehlungen aus dem UneS-Projekt für chancengerechte, digitalisierungsbezogene Schulentwicklungsprozesse auf Einzelschulebene
Handlungsempfehlungen aus dem UneS-Projekt für chancengerechte, digitalisierungsbezogene Schulentwicklungsprozesse für Schulträger
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