So nutzen Schülerinnen und Schüler digitale Lernangebote
Im BMBF-geförderten Projekt „Digitale außerschulische lern- und bildungsbezogene Handlungspraxen von Jugendlichen“ hat ein Forschungsteam um Prof. Dr. Sven Kommer, Dr. Ilona Andrea Cwielong und Prof. Dr. Karsten D. Wolf Veränderungen des Lern- und Rezeptionsverhaltens Jugendlicher an den Schnittstellen formaler und non-formaler Bildungsangebote untersucht. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beleuchteten interdisziplinär in vier Teilprojekten digitale außerschulische lern- und bildungsbezogene Handlungspraxen von Jugendlichen hinsichtlich schulisch-curricularer Gegenstände und persönlicher Berufsorientierung. Sie interessierten sich außerdem dafür, wie interessensorientiertes Wissen in der Freizeit erworben wird. Im Zentrum der Untersuchung standen Erklärvideos und Tutorials, wie sie insbesondere auf YouTube zu finden sind. Unter anderem gingen die Forschenden der Frage nach, ob die Nutzungsintensität mit der formalen Bedeutung der Fächer – gemessen am Stundenumfang oder der Versetzungsrelevanz – einhergeht. Bei einem ressourcenoptimierenden Einsatz würde man davon ausgehen, dass Schülerinnen und Schüler die meiste Lernzeit auf versetzungsrelevante Fächer legen. In den drei Hauptfächern Mathematik, Deutsch und Englisch rezipieren sie allerdings lediglich Mathematik intensiv. Insbesondere Videos für Geschichte und die Naturwissenschaften Biologie, Physik und Chemie werden häufiger genutzt als Videos für die Hauptfächer Deutsch und Englisch. Grundlage der Ergebnisse war eine Befragung von 1401 Schülerinnen und Schülern der Klassenstufen 8 bis 13 an Haupt-, Real- und Gesamtschulen, Oberschulen sowie Gymnasien in Bremen und in der Region Aachen mittels standardisierter Fragebögen im Computer Assisted Personal Interview (CAPI)-Verfahren.
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