Forum 5

Vielfalt – Chancen und Herausforderungen: eine individuelle Perspektive

Wie wird ein Kind zum Könner im Kontext von Vielfalt? Mit dem Bezug auf Vielfalt ist einerseits auf die Unterschiedlichkeit der Bildungsvoraussetzungen angespielt, die Kinder heute in den Bildungsweg mitbringen. Es ist andererseits die Bandbreite an Anforderungen angesprochen, die Heranwachsende bewältigen müssen, um in einer globalisierten, vernetzten Welt selbstbestimmt und verantwortlich handeln zu können. Sprachliche "Beweglichkeit", die Fähigkeit, unterschiedlichen sprachlichen Anforderungen gerecht zu werden, gehört zum Kern der Kompetenzen für ein solches Handeln im Kontext von Vielfalt. Die Beeinflussung der sprachlichen Fähigkeiten der Heranwachsenden ist eine fundamentale Aufgabe der Bildungseinrichtungen, und zugleich sind sie in diesem Bereich – anders, als etwa im Hinblick auf sozio-ökonomische Lebensumstände oder kulturelle Traditionen von Familien – handlungsmächtig. Das Forum soll sich daher auf den Aspekt der sprachlichen Vielfalt als Bildungsvoraussetzung und der sprachlichen Bildung als Auftrag der Einrichtungen konzentrieren.

In einer "Mini-Zukunftswerkstatt" soll die Frage behandelt werden, wie wir uns eine "optimale Bildungsbiographie im Kontext von Vielfalt" vorstellen: Welche Rolle soll den aus den Familien mitgebrachten sprachlichen Fähigkeiten zukommen? In welcher Weise sollen die verschiedenen Sprachen, denen Lernende über die Bildungsbiographie hinweg begegnen (Herkunftssprache/n; Deutsch; Schulfremdsprachen), miteinander in Beziehung gesetzt werden? Wie ist das Verhältnis zwischen dem Lernen von Sprachen und dem Lernen in Sprachen über die Bildungslaufbahn hinweg zu gestalten?

Die Expertinnen und Experten der Werkstatt werden zunächst zu einer "Phantasiephase" eingeladen, in der sie ihre Vorstellung von einer "idealen sprachlichen Bildungsbiografie" entwickeln – von der frühkindlichen Erziehung bis zum Übergang in den Beruf. Danach folgt eine "Realitätsphase": Expertinnen und Experten stellen die Herausforderungen dar, die der Entwicklung einer optimalen Sprachbildungsbiographie entgegenstehen. In einer abschließenden "Verwirklichungsphase" sollen Ideen über "machbare Ansätze" für Bildungseinrichtungen diskutiert werden, die sich auf den Weg der Begleitung optimaler Sprachbildungsbiographien begeben – ganz nach dem Motto der Tagung: "Was brauchen wir heute, um die Zukunft zu gestalten?"
  

Forenleitung

Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Ingrid Gogolin
Universität Hamburg
Fakultät für Erziehungswissenschaft
Fachbereich 1
Allgemeine, Interkulturelle und International vergleichende Erziehungswissenschaft

Antje Hansen
Universität Hamburg
Fakultät für Erziehungswissenschaft
Fachbereich 1
Allgemeine, Interkulturelle und International vergleichende Erziehungswissenschaft

Dr. Sarah McMonagle
Universität Hamburg
Fakultät für Erziehungswissenschaft
Fachbereich 1
Allgemeine, Interkulturelle und International vergleichende Erziehungswissenschaft


Beitragende

Prof. Dr. Elke Wild
Universität Bielefeld
Professorin für Pädagogische Psychologie
Leiterin der Pädagogisch-Psychologischen Beratungsstelle

Maria Ringler
Verband binationaler Familien und Partnerschaften
Frankfurt am Main
Interkulturelle Beratung und Bildung

Prof. Dr. Rosemarie Tracy
Universität Mannheim
Professorin für Anglistische Linguistik

Prof. Dr. Wolfgang Hallet
Justus-Liebig-Universität Giessen
Institut für Anglistik, Didaktik des Englischen
Forschungsverbund "Leistung macht Schule" / Bundeswettbewerb Fremdsprachen

Prof. Dr. Hans-Joachim Roth
Universität zu Köln
Professor für Interkulturelle Bildungsforschung
Stellvertretender Direktor des Mercator-Instituts für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache
Mitglied des Trägerkonsortiums der Bund-Länder-Initiative "Bildung durch Sprache und Schrift" (BiSS)

Prof. Dr. Christian Fischer
Westfälische Wilhelms Universität Münster
Institut für Erziehungswissenschaft
Professur für Begabungsforschung/Individuelle Förderung

Imke Lange
Universität Hamburg
wissenschaftliche Mitarbeiterin
Projekt "Mehrsprachigkeit als Handlungsfeld interkultureller Schulentwicklung (MIKS)"

Sönke Fock
Agentur für Arbeit Hamburg
Vorsitzendes Mitglied der Geschäftsführung