Ziel des Verbundvorhabens ist es, praktische Leitlinien zu entwickeln, wie die Aufarbeitung von Missbrauch und Gewalt in pädagogischen Einrichtungen mit Organisationsentwicklung verbunden werden kann.
Die historische Dimension sexualisierter Gewalt wird häufig ausgeblendet. Lernen aus Fehlern in der Vergangenheit kann aber dazu beitragen, Kinder und Jugendliche in Zukunft besser vor Missbrauch und Gewalt zu schützen.
Die Forschenden werden daher Protokolle von Anhörungen Betroffener durch die „Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs“ auswerten. Diese werden in Beziehung gesetzt zu den Ergebnissen aus den im Vorhaben durchgeführten Gruppendiskussionen und Zukunftswerkstätten mit betroffenen und nicht betroffenen Jugendlichen. Um neue Schutzkonzepte zu entwickeln, werden darauf aufbauend die Erkenntnisse aus den Anhörungsprotokollen mit aktuellen Herausforderungen zusammengeführt. Darüber hinaus werden die gewonnenen Erkenntnisse in einem partizipativen Vorgehen mit einem heterogen zusammengesetzten Beirat (unter anderem Aktivisten von Betroffenenorganisationen, Vertretern von Schule, Schulbehörde, Kinder- und Jugendhilfe sowie Fachverbänden) diskutiert.
Durch die interdisziplinäre Zusammensetzung in den Teilprojekten strebt das Vorhaben ein differenziertes Ergebnis für unterschiedliche Institutionen (Schule, Beratung, stationäre Einrichtungen, Therapie, Gerichte) und Akteursgruppen (Jugendliche, Fachkräfte unterschiedlicher Professionen, Betroffene) an. Somit bieten auch die zu entwickelnden Schutzkonzepte ein breites Einsatzspektrum.